Bad Homburg
Bad Homburg vor der Höhe (amtlich Bad Homburg v. d. Höhe) ist die Kreisstadt des Hochtaunuskreises (Hessen). Sie ist eine von insgesamt sieben „Sonderstatusstädten“ des Landes. Bad Homburg liegt am Fuße des Feldbergs in 137 bis 250 Metern Höhe über Normalnull (im Mittel 192 Meter) und hat aktuell etwa 52.000 Einwohner. Bad Homburg liegt im Ballungsraum Rhein-Main und grenzt direkt an Frankfurt am Main. Der Zusatz „Bad“ wird seit 1912 geführt. Die Kurstadt (und einige weitere Städte im Taunus) sind ein bevorzugtes Wohngebiet für in Frankfurt tätige und meist gut verdienende Berufspendler. Auch ist Bad Homburg Sitz einer Reihe von größeren Unternehmen, deren Beschäftigte als Einpendler die Auspendler an Zahl übersteigen.
Entstehung des Namens
Der Name der Stadt Homburg leitet sich von der Burg Hohenberg ab.
Die Stadt Homburg, das heutige Bad Homburg, ist urkundlich erstmals um 1180 nachgewiesen. Archäologische Untersuchungen haben für den gleichen Zeitraum Nachweise von Besiedlung erbracht. Die Zuschreibung einer Erwähnung Villa Tidenheim = „Dietigheim“ im Lorscher Codex aus dem Jahr 782 für die Stadt ist daher unwahrscheinlich.
Stadtrechte
Für die Annahme, Homburg habe um 1330 Stadt- und Marktrecht erhalten, gibt es ebenfalls keine eindeutigen Beweise, denn eine entsprechende Urkunde liegt nicht vor. 1335 gestattete allerdings Kaiser Ludwig IV., genannt der Bayer, den Herren von Eppstein, in dem zu ihrem Territorium gehörenden „Dal und Burg zu Hoenberg“ ebenso wie in Steinheim und Eppstein je zehn Juden anzusiedeln. Da Ludwig den beiden ebenfalls genannten Orten bereits Stadtrechte verliehen hatte[2], wird angenommen, dass dies auch für Homburg zutraf; im 15. Jahrhundert wird Homburg nur noch Stadt genannt.
Adelsgeschlechte
1486 verkaufte Gottfried X. von Eppstein Homburg für 19.000 Gulden an Graf Philipp I. von Hanau-Münzenberg. 1504/1521 verlor Hanau Homburg wiederum an die Landgrafschaft Hessen. Mit deren Teilung nach dem Tod des Landgrafen Philipp I., fielen Burg, Amt und Stadt Homburg an Hessen-Darmstadt, 1622 an die Nebenlinie Hessen-Homburg. 1866 fiel Homburg nach dem Aussterben des Landgrafengeschlechts von Hessen-Homburg an das Großherzogtum Hessen-Darmstadt zurück, wurde jedoch im gleichen Jahr in Folge des Preußisch-Österreichischen Kriegs preußisch.
Kurbetrieb
Mit Aufkommen des Kurbetriebs ab Mitte des 19. Jahrhunderts, der sehr von der Einrichtung einer Spielbank profitierte, wandelte sich die Stadt zu einem international berühmten Bad.
Nach 1888 wurde Bad Homburg Sommerresidenz von Kaiser Wilhelm II.
Der Kurbetrieb in Bad Homburg ging vor allem nach dem zweiten Weltkrieg, in dem auch das Kurhaus durch Bomben schwer beschädigt wurde, stark zurück. Führende Hotels wurden zudem von der Militärregierung beansprucht.
Behördensitz
Die Bedeutung der Stadt als Sitz von Behörden und Verwaltungen nahm dagegen zu. Schon im Herbst 1946 ordnete die Militärregierung die Gründung bizonaler Behörden an. Sitz der Verwaltungsstelle für Finanzen wurde Bad Homburg. Hier richtete am 23. Juli 1947 der Wirtschaftsrat der Bizone zur Vorbereitung der Währungsreform die „Sonderstelle Geld und Kredit“ ein, deren Leiter Ludwig Erhard wurde. Nach der Gründung der Bundesrepublik mit der Hauptstadt Bonn blieben in Bad Homburg noch die Bundesschuldenverwaltung (ab 2002 umbenannt in Bundeswertpapierverwaltung, seit 1. August 2006 Teil der Deutschen Finanzagentur), das Amt für Wertpapierbereinigung und das Bundesausgleichsamt.
Bad Homburg bis heute
Im Verlauf des 20. Jahrhundert war Bad Homburg zu einem bevorzugten Wohnsitz wohlhabender Frankfurter Familien geworden, eine Tendenz, die sich als Folge der Kriegszerstörungen in Frankfurt verstärkte. Am 30. November 1989 wurde der in Bad Homburg wohnende Vorstandssprecher der Deutschen Bank AG, Alfred Herrhausen, durch eine von seinem Dienstwagen ausgelöste Bombe getötet, ein Attentat, zu dem sich die Rote Armee Fraktion (RAF) bekannte. Eine endgültige Aufklärung des Verbrechens ist bis heute nicht erfolgt.
Interessante Links
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bad_Homburg_vor_der_H%C3%B6he